Die Zustände, die den real-existierenden Sozialismus einst so „unwiderstehlich“ machten, sind 31 Jahre nach Ende der DDR wieder Realität in Deutschland: Graue Straßen, graue Menschen. Argwöhnische Blicke, Sorge um die Einhaltung totalitärer Regeln, die wie zu allen Zeiten mit der Notwendigkeit des Bevölkerungsschutzes vor einem unsichtbaren Feind begründet werden. Dazu noch der Lockdown, der die letzten Reste von wirtschaftlicher und zwischenmenschlicher Normalität zerstört. Dafür kommt das „Gemeinschaftserlebnis“ des Schlangestehens wieder in Mode – mit Abstand, versteht sich.