Ein US-Startup behauptet, eine kritische Grenze im solaren Geoengineering überschritten zu haben. So habe man reflektierende Schwefelpartikel in der Stratosphäre freigesetzt. Entsprechende Pläne gibt es schon lange, die technische Umsetzbarkeit ist kein Problem. „Geoengineering“ ist die gezielte Manipulation des Klimas und des Wetters. Etwa, in dem man versuch, Sonnenlicht in den Weltraum zurück zu reflektieren. Stets um die (angeblich schwerbedrohliche) Erderwärmung abzuschwächen, etwa in dem man Schwefel oder andere Partikel versprüht. Entsprechende Pläne sind seit Jahren in der Schublade, manche meinen gar, sie würden bereits umgesetzt werden. Nun behauptet jedenfalls ein Startup, eine kritische Grenze eben in diesem solaren Geoengineering überschritten zu haben. Das Unternehmen „Make Sunsets“ sagt, es habe Wetterballons gestartet, die reflektierende Schwefelpartikel in der Stratosphäre freigesetzt haben. Technisch wäre das nicht schwierig. Doch stets wurde davon abgesehen, denn die „Nebenwirkungen“ sind nicht absehbar. Selbst auf kleine Experimente sei bisher verzichtet worden, schreibt „Technology Review“. Das stimmt nur bedingt: Entsprechende Experimente konnten bisher durch zivilgesellschaftliche Interventionen verhindert werden. „Make Sunsets“ dürfte darauf aber pfeifen. Von Mexico aus soll man entsprechende Operationen ausführen, ganz ohne öffentliche oder wissenschaftliche Beteiligung und man versucht bereits, die Pläne zu kommerzialisieren. Wissenschaftler verurteilen die Schritte des Unternehmens, und glauben, dass man ohnehin hauptsächlich Aufmerksamkeit erlangen will. Luke Iseman, der CEO von „Make Sunsets“ stimmt da teilweise zu. Es handle sich „zum Teil um eine Provokation, um einen Akt des Geoengineering-Aktivismus“. Was bedeutet das? Der „Klimawandel“ sei eine solche Bedrohung, dass man die Technologie endlich zum Durchbruch bringen soll, so Iseman. Der Salzburger Mathias Weiss arbeitet zum Thema Geoengineering an der Universität Innsbruck. Gegenüber TKP stellt er einen weiteren Aspekt im kontroversen Thema fest, der im „Technology Review“ nicht erwähnt wurde. So erwähnt das Blatt zwar den „führenden Experten“ David Keith, der schon länger an ganz ähnlicher Technologie forscht. Allerdings nicht, dass ganz ähnliche Experimente seines Projekts „SCoPEx“ bereits mehrmals verhindert worden seien. Außerdem sei Keith auch in die Entwicklung von sogenannten „CO2-Abscheideanlagen“ verwickelt, die Bill Gates als Lösung für den Klimawandel zu vermarkten versucht….
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