Alarmmissbrauch, die strategische Zweckentfremdung von ursprünglich nur für reale (und nicht inszenierte) Gefahren vorgesehenen staatlichen Akut- und Notstandsmaßnahmen, hat in diesem Deutschland inzwischen eine gewisse Tradition erlangt: Ein linksdoktrinärer Staat, der binnen zwei Jahren seine Grundordnung beinahe aus den Angeln gehoben hat, um eine Phantom-„Pandemie“ zu bekämpfen, und der sich gerade anschickt, wieder dasselbe zu tun im Namen eines religiös verklärten Popanz „Klimarettung“ nach den Plänen einer Weltuntergangssekte, hat mittlerweile nicht die geringsten keine Skrupel mehr, seine Macht zu missbrauchen, um Abweichler und Gegner der herrschenden Politik mundtot zu machen. In diesem Kontext ist auch die heutige bundesweite konzertierte Aktion gegen angebliche oder tatsächliche Anhänger der „Reichsbürger“-Szene zu sehen, wobei inzwischen ebenso geschickt wie inflationär ein diffuses Vor- und Umfeld der behaupteten „Umstürzler“ in die angebliche terroristisch-staatsfeindliche Szene der „rechtsextremen Netzwerke“ einbezogen wird. So landen dann inzwischen Ex-Bundestagsabgeordnete, Teilnehmer irgendwelcher Whatsapp-Gruppen oder Personen aus dem Umfeld von vom Verfassungsschutz quasi auf Vorrat ins Visier genommenen „Verdächtigen” auf den Proskriptions- und Verhaftungslisten – und sehen sich teilweise kafkaesken Vorwürfen ausgesetzt. Ja, es gibt eine Reichsbürgerszene, und ja, es mag auch Menschen geben, die in diesem Land einen gewaltsamen Umsturz herbeisehnen. Inwieweit es sich bei diesen wirklich um staatsfeindliche Briganten und Terroristen handelt, oder ob sich unter ihnen nicht auch Personen befinden, die dem ohnmächtigen Zorn über den gewollten und vorsätzlich von den Regierenden betriebenen Niedergang dieses Landes erliegen und sich dann zu Verzweiflungsäußerungen (Taten gab es ja eben noch keine) hinreißen lassen, mag dahingestellt sein. Dass stets nur von „Umsturzphantasien“ die Rede ist von und von keinen konkreten Staatsstreichplänen, rückt die Vorwürfe in die Nähe von Gedankenverbrechen – und die reichen in diesem Land anscheiend schon aus, um in die Mühlen zu geraten. Selbst der Vorwurf eines angeblich geplanten „Überfalls auf den Reichstag“ (hatten wir das nicht 2020 erst) ist erstaunlich unkonkret…
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