Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am 5. Mai 2022 neueste Zahlen zu den weltweiten Todesfällen, die in den Jahren 2020 und 2021 in direktem oder indirektem Zusammenhang mit Corona standen. Mit knapp 15 Millionen Corona-Toten liegt die Schätzung der WHO um etwa das Dreifache höher als die von den einzelnen Ländern jeweils gemeldeten offiziellen Zahlen. Um sowohl Effekte zu berücksichtigen, die sich negativ auf die Sterblichkeitsrate auswirken können als auch solche, die diesen Wert positiv beeinflussen, hat die WHO zum Beispiel einerseits den infolge der Lockdowns verschlechterten Zugang zu medizinischer Versorgung und andererseits das geringere Risiko von Verkehrsunfällen berücksichtigt. Die aktuelle Erhebung der WHO, deren Grundannahmen Experten wie der Modellierer Colin Angus von der Universität Edinburgh (Schottland) für „völlig vernünftig“ halten, erklärt womöglich auch, warum Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) so wenig Interesse an der Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen in Deutschland hat. Geht es nach Lauterbach, ist Deutschland so gut wie kaum ein anderes Land durch die Pandemie gekommen. Indes, ein falsches Narrativ wird nicht allein dadurch wahrer, nur weil es ständig wiederholt wird….
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